ISLET: Dresden 2022

ISBN 978-3-9818260-7-4

xx + 537 Seiten 17 x 24 cm, Fadenbindung, hard cover

Euro 140,00

über die Autorin / about the author

Die hier vorgestellte Urkundengruppe aus dem babylonischen Hinterland gestattet Einblicke in das Leben von Nachkommen der deportierten Judäer aus der Zeit des neubabylonischen Reiches und der ersten Achämenidenherrscher. Ihnen wurde Land zugewiesen, das unter königlicher Verwaltung stand und mit Pacht, Steuerleistungen und Dienstpflichten belastet war. Sie lebten in ethnisch relativ homogenen Ansiedlungen in der Nachbarschaft anderer exilierter Bevölkerungsgruppen, zu denen Kontakte bestanden und deren Verwaltung überwiegend mit Babyloniern besetzt war. Die hier vorgestellten Dokumente betreffen Rechtsstreitigkeiten, für die entweder Beweise gesucht wurden oder die nach entsprechender Prüfung wegen Ermangelung derselben auf lokaler Ebene entschieden oder abgewiesen wurden. Diese beispiele sind von großem rechtsgeschichtlichen Interesse, in erster Linie für die babylonische Tradition. Sie zeigen jedoch auch, daß Exilierte jeglicher Herkunft mit diesem Rechtssystem in Kontakt kamen und es damit großen Einfluß auf die weitere Entwicklung (z.B. auch die jüdische Tradition) gehabt haben dürfte. Die gegenwärtigen großen Fortschritte bei der Erschließung und Auswertung keilschriftlicher Quellen aus der Spätzeit tragen zu diesem Verständnis bei.